isi DIGITAL Preisträger 2022

Grundschulen, Platz 3


Schulart
Grundschulen


Schulname
Grundschule Fürstenstein


Kurzbeschreibung

Digitale Kunst an der Grundschule Fürstenstein –Grundschülerinnen und Grundschüler auf den Spuren von da Vinci, Beeple und Co.

Computer nehmen seit einigen Jahren in der Welt der Kunst und Kunstschaffenden einen immer größeren Raum ein. Wie sieht es mit der Digitalisierung im Kunstunterricht der Grundschule aus? Dass in dem Bereich viel passiert, zeigt das Projekt der Grundschule Fürstenstein.
Bereits vor der Pandemie-Zeit begann die Lehrkraft mit ersten digitalen Übungen in der Klasse.
So starteten die Kinder mit Detailaufnahmen auf dem Pausenhof, arbeiteten mit Fotofiltern, Fotoapps oder mit dem „Zauberstab“. In kleinen Schritten wurden die Kinder an verschiedene Möglichkeiten herangeführt, die die Digitalisierung im Fach Kunst bietet: So ist sie Mittel zur Veränderung („Hilfe, ich habe meine Lehrkraft geschrumpft“), zum Erfinden (Gegenstandscollage „Was mir wichtig ist“), zur Farbgebung ( „Wenn Andy Warhol unsere Klasse malen würde“), zur Werkbetrachtung (. „Leonardo Da Vinci – digital“, „DER digitale Künstler BEEPLE“) und zur Präsentation eigener Werke.
Wichtig dabei war stets das Zusammentragen der einzelnen Kunstwerke zu einem gemeinsamen Endergebnis. Die Kinder sollten – auch im Distanzunterricht – nie das Gefühl haben, für sich alleine gearbeitet zu haben. Digitalkompetenz und Sozialkompetenz standen und stehen gleichwertig nebeneinander. Dass diese Gemeinschaftsarbeiten einen immer größeren Raum einnahmen, das Wissen und Können der Kinder im Bereich Medien ausgebaut wurden und die Endprodukte zunehmend ausdrucksstärker, kreativer und selbstverständlicher wurden, zeigten die Ergebnisse aus der Künstlerbetrachtungen über Leonardo da Vinci und Beeple sowie der Bucherstellung zur Verabschiedung der Schulleiterin.

Zielsetzung

Durch die langen Schulschließungen verloren die Kinder die sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen. Mit den künstlerischen Gemeinschaftsarbeiten wurden sie wieder Teil eines Großen und Ganzen und standen so ihren Mitschülerinnen und Mitschülern ein Stück näher. Auch aus der Distanz heraus musste miteinander kommuniziert, kreativ und kollaborativ gearbeitet sowie kritisch diskutiert und begutachtet werden.
Der vermehrte Medienkonsum unserer Kinder in dieser Zeit wurde immer wieder kritisiert. Das Projekt der Grundschule Fürstenstein fokussierte das mediale Interesse der Schülerinnen und Schüler auf ein Ziel, weckte Freude an künstlerischem Umgang mit mobilen Endgeräten und lieferte neue Ideen für eine sinnvolle und kreative Freizeitgestaltung.
Mit anhaltender Dauer des Distanzunterrichtes wurde es immer schwieriger, die Kinder für die Arbeit alleine zu Hause vor dem PC zu motivieren. Die kreativen und künstlerischen Aufgaben schafften einen Anreiz, sich den schulischen Aufgaben wieder verstärkt zuzuwenden. Die Arbeitsmotivation konnte so hochgehalten werden. Schließlich war jedes einzelne von den Kindern geschaffene Werk für die Zusammenschau am Ende wichtig.
Ein weiterer Schwerpunkt der digitalen Arbeit im Kunstunterricht war und ist, den medienkritischen Blick der Kinder zu schärfen. Sensibilisiert durch eigene Erfahrungen lernten die Kinder verstärkt, hinter die Welt der digitalen Bilder zu blicken: Es ist nicht immer alles so, wie es für das Auge scheint.
Neben all diesen beschriebenen Ziele soll in den Kindern aber grundlegend die Bereitschaft zur Akzeptanz von Kunstwerken und die Achtung vor (neuartigem und auch ungewöhnlichem) künstlerischem Schaffen geweckt werden und so die Teilhabe am aktuellen und späteren kulturellen Leben angebahnt werden.

Einbettung in Schulentwicklungsprozess

Dem seit vielen Jahren konsequent gelebten Schulprogramm der „Gesunden Schule Fürstenstein“ liegt die ganzheitliche Förderung des Kindes mit „Kopf, Herz und Hand“ zu Grunde. Gerade die musischen Bereiche sprechen das Kind in seiner Gesamtheit an und bilden – neben der Vermittlung von Wissen und Können – „Geist und Körper, Herz und Charakter“ (BayEUG, Art.1). Diese Wertschätzung der ästhetischen Bildung im schulischen Kontext stärkt das Kind in seiner Persönlichkeitsentwicklung, fördert seine Kreativität und setzt einen Gegenpol z. B. zu den Fächern Deutsch und Mathematik.
Um die digitale Kunst im Unterricht aller Klassen fest zu installieren, finden bereits seit einiger Zeit interne Schulungen des Kollegiums zu allen Tools, Programmen und zur praktischen Umsetzung in den einzelnen Jahrgangsstufen statt. Als musisch-künstlerische Aktion führt das Kollegium ein Kunstprojekt durch, das den „Apfel“ als Jahresthema unseres Schulprogramms in den Fokus stellt. Wie verändert sich dieses natürliche Symbol, wenn wir es auf die Reise in die digitale Welt schicken und es dort auf Verfremdungen der unterschiedlichsten Art trifft: sei es in Farbe, Struktur, Einbettung? Dieser spannenden Frage stellen sich die Klassen 1 – 4 der Grundschule Fürstenstein. So werden im Laufe des Schuljahres alle Kinder auf unterschiedlichem, altersgemäßem Niveau und mit den unterschiedlichsten digitalen Möglichkeiten an dieser Thematik arbeiten. Am Ende des Jahres soll eine Gesamtcollage aus den Ergebnissen dieser Jahrgangsstufenarbeiten in Form des Schullogos gestaltet sein, das in der Aula der Grundschule Fürstenstein seinen Platz finden wird.

Praxistipps zur Umsetzung / Voraussetzungen

Voraussetzung für die digitale Arbeit im Kunstunterricht ist die Ausstattung der Schule mit Tablets, PCs und geeigneter Software. Zum Einstieg in die digitale künstlerische Arbeit haben sich einfache Programme zum Collagieren, Verfremden, Vervielfältigen bewährt. In einer nächsten Stufe kann die Arbeit mit dem „Zauberstab“ erfolgen. Wichtig für die Zusammenschau der Ergebnisse ist ein Tool zur Präsentation der Gesamtkunstwerke.

Materialien

Informationen zur Schule

Kontakt

Susanne Höglinger-Winter (Schulleitung)
(E-Mail)

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