isi DIGITAL Preisträger 2023

Berufliche Schulen, Platz 2


Schulart
Berufliche Schule


Schulname
BSZ Alois Senefelder München


Kurzbeschreibung

Lernlabor als Ort der umfassenden Kompetenzentwicklung

Die Lernlabore sind interaktive Lernumgebungen. Sie sind online wie offline nutzbar, unkompliziert in vorhandene Lernmanagementsysteme wie mebis oder fronter integrierbar. Die Labore können auf PCs, Tablets oder Smartphones genutzt werden. Integriert in die Lernumgebungen sind sie selbstentwickelte und -produzierte Experimentiermittel. Damit wird ein Bogen gespannt von realen über digital vermittelte Erfahrungen durch unkonventionellen Einsatz von Videos bis hin zu Experimenten mit virtueller Realität.

Die Labore sind alleine oder kooperativ nutzbar. Damit sind sie wichtige Bausteine in der umfassenden Kompetenzentwicklung. Durch das Auslagern des »Lehrervortrags« in Videos steht die Lehrkraft im Unterricht durchgängig für soziale Interaktion, Feedback und Reflexion zur Verfügung. Die Rückmeldungen unserer Lernenden sind überaus positiv und zeigen, dass diese Möglichkeiten erkannt und effektiv genutzt werden.

Die Lehrkraft gibt im Lernlabor sehr gezielt Feedback zu Lernprozess und Ergebnissen. Dadurch wird die Unterrichtszeit sehr individuell nutzbar für den Lernenden, die Selbststeuerung bietet die Möglichkeit, das Feedback bei vorliegendem Arbeitsergebnis zu erhalten, damit wird die Akzeptanz in unserer Erfahrung wesentlich gesteigert.

Weiterentwicklungen aus der ursprünglichen Idee sind Hilfeforen, um den Austausch der Lernenden zu fördern, eine digitale Klassenpinnwand und eine Abschlussaufgabe, die alle Teams der Klasse im Wettbewerb lösen müssen. Während Foren und Pinnwand eher aus dem Anspruch der Lehrenden entstanden sind, ist der Wettbewerb am Ende eine sehr beliebte Situation bei den Lernenden. Der Wunsch, seine neu erworbenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, ist immer wieder eine starke Motivation für die Schülerinnen und Schüler.

Zielsetzung

Die Berufsschule für Druck und Mediengestaltung greift mit »digitalen Lernlaboren« ein klassisches Problem des Unterrichts in der Berufsschule auf: Die Heterogenität der Lernenden.

Dazu kommt das Ziel, im Unterricht nicht nur Fachkompetenz zu fördern, sondern sich in gleichem Maße der Entwicklung personaler und sozialer Kompetenzen zu widmen. Wurde dieses Ziel bisher im projektbasierten Fachunterricht nebenbei umgesetzt, soll der geänderte Schwerpunkt in einem anderen Lernsetting von Beginn an stärker erkennbar sein. Damit greift das »digitale Lernlabor« eine wesentliche Anforderung des neuen Lehrplans für den Mediengestalter:in Digital und Print auf.

Im selbstgesteuerten Lernprozess erarbeiten sich die Lernenden fachliche Grundlagen und kontrollieren ihren Lernerfolg sofort durch die Umsetzung der Aufgaben in Kleingruppen und in Einzelarbeit. Durch die Steuerung der Aufgaben, durch Austauschphasen und Dokumentation wird die Arbeit für eine umfassende Reflexion zugänglich. Damit ergeben sich viele Ansätze, Methodenkompetenz und Sozialkompetenz zu verbessern.

Einbettung in Schulentwicklungsprozess

Die ursprüngliche Idee wurde von einer Lehrkraft im Rahmen des Referendariats entwickelt.

Die positiven Erfahrungen führten zu einer Übernahme in den didaktischen Jahresplan aller Mediengestalter:innen-Klassen, dort wurde ein komplexes fachliches Gebiet (Websiteprogrammierung) methodisch aufbereitet und wird seitdem angewendet.

Die Beteiligung der Schule am Modellversuch »Hybride Lernlandschaften« in Kooperation mit der Technischen Universität München haben die Labore auf andere Themenfelder ausgeweitet und die Experimentiererfahrung integriert – die war beim Thema Websiteprogrammierung nicht notwendig. In der Projektgruppe »Hybride Lernlandschaften« wurde der konzeptionelle Ansatz erweitert und ein skalierbares Modell entwickelt, das die Vermittlung eines Themas in verschiedenen Berufen mit ihren differierenden Anspruchsniveaus mit abbildet.

Die Fachgruppe Mediengestalter:innen lieferte durch den parallelen Einsatz der Labore wertvolle Praxiserfahrungen, die zu einer immer besser selbsterklärenden Struktur führten.

Die Schulgemeinschaft war jederzeit informiert durch die Aufnahme der Lernlabore in den Schulentwicklungsplan. Dort werden im Rahmen der Qualitätsarbeit alle Schulziele mit Begründung und einem Maßnahmenplan dargestellt.

Praxistipps zur Umsetzung / Voraussetzungen

Ein Lernlabor kann jede Schule umsetzen, wir geben gerne Tipps dazu. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig je nach Bedarf bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten.

Einige generelle hilfreiche Voraussetzungen:

  • Kompetenz, eigene Lernvideos zu erstellen
  • Technisches Equipment für die Erstellung von Lernvideos (Mikrofon und Arbeitsrechner, Grafik- & Schnittsoftware)
  • Für die Umsetzung einer eigenen Laborseite: z. B. Grundkenntnisse in WordPress & Verwendung von Themes
  • Für Erstellung interaktiver Lernspiele und Lernmaterial: z. B. H5P (https://h5p.org, kostenlose Umgebung zur Erstellung interaktiver Medien im Web)

Materialien

Informationen zur Schule

Stiftung Bildungspakt Bayern

Geschäftsstelle:
c/o Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Jungfernturmstraße 1
80333 München

Tel.: 089 2186-2091
Fax: 089 2186-2833
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