Die Jahrtausendwende war für den Freistaat Bayern und auch für mich persönlich eine aufregende und spannende Zeit. Als bayerische Kultusministerin durfte ich Bildungspolitik aktiv gestalten. Damals sind wir mutig neue Wege gegangen, um das bayerische Schulsystem fit für das 21. Jahrhundert zu machen.

Während meiner Amtszeit reifte in mir die Überzeugung: Eine gute Schule braucht Partner, die sie unterstützen und tragen. Hierzu gehören neben den Eltern, Lehrern, Hochschulen und vielfältigen Organisationen auch die Wirtschaft als tragende Säule für die Zukunft und den Wohlstand des Landes. Eine neue Art der Partnerschaft wollten wir begründen, um gemeinsam eine zukunftsfähige Schule zu gestalten. Keine gegenseitigen Vorurteile, dafür viele Formen der Zusammenarbeit und des Austauschs. Neue Projekte wie Modell Unternehmen Schule 21. Jahrhundert (MODUS 21), innere Schulentwicklung, Mathe Macchiato und viele mehr machten Furore in der Öffentlichkeit, sorgten für viel Eigeninitiative und Platz für neue Ideen in den Schulen. Neue Formen der Zusammenarbeit ließen uns erkennen, wie wichtig Eigenverantwortung und Freiraum, Verlässlichkeit und zielgerichtetes Projektieren, neue Initiativen und kreative Unruhe für unsere Schulen sind. Die Schulen sollten ihren Weg für eine Verbesserung von Unterricht und Schulatmosphäre selbst gestalten und dafür Unterstützung und Förderung erhalten.

Gemeinsam mit der vbw und vielen weiteren Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft starteten wir ein deutschlandweit einzigartiges Projekt: Die Stiftung Bildungspakt Bayern.

Seit ihrer Gründung ist die Stiftung eine treibende Kraft für Innovation in der bayerischen Bildungslandschaft. Ganz persönlich möchte ich mich bei den damals zuständigen Beamtinnen und Beamten des Staatsministeriums, vor allem bei Regina Pötke und Claudia Piatzer als Pionierinnen bedanken, die viel Mut und Umsetzungswillen zeigten und den Beweis erbrachten, dass eine koordinierte Zusammenarbeit mit der Wirtschaft Vorteile für alle Seiten hat. Der vbw mit Prof. Randolf Rodenstock, Dr. Paul Siebertz, Dr. Stephan Götzel und Bertram Brossardt als Pionieren der Wirtschaft und den vielen Partnerunternehmen danke ich für die Bereitschaft, sich einer kontinuierlichen Zusammenarbeit zu öffnen. Neue Ideen zielorientiert und partnerschaftlich umsetzen, ist besser, als sich gegenseitig zu kritisieren und geringzuschätzen. Das galt schon vor zwanzig Jahren, und das gilt auch heute.

Ich gratuliere der Stiftung Bildungspakt Bayern herzlich zu ihrem Jubiläum. Auf die nächsten zwanzig Jahre!