isi DIGITAL Preisträger 2023

Gymnasien, Platz 1


Schulart
Gymnasium


Schulname
Franz-Marc-Gymnasium Markt Schwaben


Kurzbeschreibung

Schulentwicklung agil: Gemeinsam Schule bewegen

In einer digitalen Welt, die zunehmend dynamischer, komplexer und mehrdeutiger ist, verändern sich auch schulische Strukturen. Um die neuen Herausforderungen zu bewältigen, sollte man agil, also dem Wortursprung nach „wendig und von großer Beweglichkeit“ sein. Mithilfe des agilen Projektmanagements wird am Franz-Marc-Gymnasium die Einführung der 1:1-Austattung im Rahmen des Pilotversuchs „Digitale Schule der Zukunft“ umgesetzt.
Unter agiler Schulentwicklung verstehen wir:

1. Mut, Veränderungsprozesse anzustoßen undVerantwortung zu übernehmen
Die Initiative zur Bewerbung für den Pilotversuch erfolgte durch eine Gruppe von Lehrkräften aufgrund der Unzufriedenheit mit der zunehmend heterogenen Situation.

2. Persönliches Engagement zeigen und individuelle Fähigkeiten im Team einbringen
Das „Team Tablet“, bestehend aus zehn Lehrkräften, koordiniert die Einführung der 1:1-Ausstattung in elf Klassen zweier Jahrgangsstufen.

3. In flachen Hierarchien zusammenarbeiten
Verschiedene Zuständigkeitsbereiche und Verantwortlichkeiten für einzelne Themenbereiche innerhalb des Pilotversuchs werden innerhalb des Projektteams gemeinsam definiert und verteilt.

4. Als Schulleitung Gestaltungspielräume zulassen und Freiräume eröffnen
Die Schulleitung unterstützt die Arbeit des Teams, indem er die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellt, ansonsten aber einen konsequenten Bottom-up-Ansatz verfolgt.

5. Handlungsfähige und effiziente Organisationsstruktur etablieren
Die Kollaboration im Team erfolgt transparent über ein digitales Kanbanboard. Hier sind die anstehenden Aufgaben und Zuständigkeiten notiert.

6. Respektvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen allen Mitgliedern der Schulfamilie
Das Kollegium kann jederzeit den Arbeitsprozess auf dem Kanbanboard einsehen. Kolleginnen und Kollegen können sich ebenso durch Ideen und Verbesserungsvorschläge unmittelbar einbringen.

7. Ergebnisse und Prozesse kontinuierlich reflektieren und den Entwicklungsprozess immer wieder neu anzustoßen
Neben regelmäßigen schulinternen Evaluationen wird mithilfe externer Expertise und im kontinuierlichen Austausch mit anderen Schulen das eigene Konzept weiterentwickelt.

8. Über schulische Gremien hinausdenken, um die gesamte Schulgemeinschaft einzubinden
Die Umsetzung des Pilotversuchs erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten, so wird regelmäßig unter anderem in Arbeitskreisen und gemeinsam gestalteten Informationsabenden über medienerzieherische Fragen diskutiert.

Zielsetzung

Unser Ziel ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Schule, an der alle Mitglieder der Schulfamilie beteiligt sind.

Dazu gehört Schule als einen Lernraum mit einer positiven Fehlerkultur zu verstehen:

  • Die Kolleginnen und Kollegen werden u. a. durch verschiedene interne und externe Fortbildungsangebote motiviert, innovative Unterrichtskonzepte auszuprobieren und miteinander zu teilen.
  • Die Schülerinnen und Schüler haben die Chance, Lernprozesse mitzugestalten, und erwerben Verantwortung beim Lernen mit und über digitale Medien.
  • Die Eltern werden im Rahmen der schulischen Erziehungspartnerschaft in verschiedenen Arbeitskreisen unmittelbar in (medien-)erzieherische Themen eingebunden, damit sie ihre Kinder beim Lernen mit digitalen Medien begleiten und unterstützen können.

Einbettung in Schulentwicklungsprozess

Bereits ab dem Schuljahr 2020/21 wurde der Bereich der Schulentwicklung durch das Konsensmeeting im Rahmen der „Selbstevaluation“ umstrukturiert. Eine der Maßnahmen, die von verschiedenen Mitgliedern der Schulgemeinschaft priorisiert wurde, war der Bereich der „Unterrichtsentwicklung“. In dem Arbeitskreis, der sowohl aus Lehrkräften als auch aus Vertretern von Eltern- und Schülerschaft besteht, wurde ausgehend von einer gemeinsamen Vision guten Unterrichts im Schuljahr 2021/22 das Doppelstundenmodell, die Einbindung von Elternexpertise und die Einbindung von Schülerfeedback als konkrete Maßnahmen erarbeitet. Diese bilden einerseits inhaltlich eine wichtige Grundlage für den weiteren schulischen Entwicklungsprozess u. a. im Bereich Digitalisierung. Anderseits wurden durch den Arbeitskreis bereits neue Organisations- und Arbeitsformen im Bereich agiles Projektmanagement erprobt und etabliert. Für das nächste Schuljahr ist die Weiterführung der 1:1- Ausstattung ab der 8. Klasse geplant. Des Weiteren soll die Kollaboration mit den Nachbargymnasien aus dem Regierungsbezirk Oberbayern-Ost verstetigt werden. Ebenso werden Umsetzungsideen zur Einführung der 1:1-Ausstattung und Unterrichtsbeispiele über schulübergreifende Arbeitskreise multipliziert.

Praxistipps zur Umsetzung / Voraussetzungen

  • Neue Herausforderungen erfordern neue Arbeitsweisen. Zeigen Sie Mut, Ideen und Lösungsstrategien zu entwickeln und neue Arbeitsformen auszuprobieren!
  • Die Einführung der 1:1-Ausstattung ist ein sehr guter Impulsgeber, um Veränderungsprozesse anzustoßen und agile Arbeitsformen zu etablieren.
  • Begegnen Sie Herausforderungen gemeinsam! Schulinterne und schulübergreifende Kollaboration sind der Schlüssel für ein gelingendes Change-Management.
  • Zeigen Sie als Schulleitung Vertrauen in die Arbeit Ihres Kollegiums und übertragen Sie Verantwortung! Selbststeuerung vereinfacht und beschleunigt Prozesse und zugleich entlastet sie die Schulleitung. Der große Gestaltungsspielraum schafft Motivation und Identifikation mit dem Projekt.

Materialien

Informationen zur Schule

Stiftung Bildungspakt Bayern

Geschäftsstelle:
c/o Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Jungfernturmstraße 1
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Tel.: 089 2186-2091
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