isi NEO Preisträger 2025

Gymnasien, Platz 1


Schulart
Gymnasium


Schulname
Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach


Titel des Konzepts/des Projekts
L²:LernLabor


Zusammenfassung

Das L²:LernLabor ist ein innovativer Lernraum, der kreatives Denken, digitale Technologien und praktisches Arbeiten miteinander verbindet. In den Bereichen Kreativlabor, MakerLabor und Zukunftslabor entwickeln Schülerinnen und Schüler eigene Ideen, setzen sie mit Werkzeugen wie 3D-Druck, Robotik und VR um, reflektieren ihren Lernprozess und lernen fächerverbindend, selbstgesteuert und zukunftsorientiert. Dabei ermöglicht das Projekt vielfältige Formen der Binnendifferenzierung durch individuell anpassbare Lernwege, Aufgabenformate und technische Zugänge.

Kurzbeschreibung des Konzepts/ des Projekts

Das L²:LernLabor am Hanns-Seidel-Gymnasium ist ein innovatives Lern- und Raumkonzept, das darauf abzielt, Schülerinnen und Schüler gezielt auf die Anforderungen einer zunehmend digitalen, vernetzten und komplexen Welt vorzubereiten. In einer modernen Lernumgebung, die Kreativität, Kollaboration und technologische Kompetenz verbindet, arbeiten Lernende an eigenen Fragestellungen, entwickeln Ideen und setzen diese mit digitalen und analogen Werkzeugen selbstständig um.

Das L²:LernLabor gliedert sich in drei zentrale Bereiche:

Im Kreativlabor stehen kreative Problemlöseprozesse im Mittelpunkt. Hier entwickeln die Schülerinnen und Schüler mit Methoden wie Design Thinking, EduScrum oder LEGO® Serious Play innovative Konzepte und lernen, Herausforderungen neu zu denken.

Im MakerLabor werden diese Ideen greifbar: Mit Technologien wie 3D-Druckern, LaserCutter, 3D-Fräse, Folienplotter oder Podcast-Studio können sie Prototypen herstellen, Medien produzieren und handlungsorientiert arbeiten.

Das Zukunftslabor ergänzt den analogen Zugang um eine digitale Ebene. Hier programmieren die Lernenden Mikrocontroller wie Calliope, Arduino oder Raspberry Pi, steuern Roboterarme mit KI-Bilderkennung oder erleben ihre Modelle in VR- und AR-Umgebungen.

Ziel ist ein fächerverbindendes, projektorientiertes Lernen, das klassische Unterrichtsstrukturen sinnvoll ergänzt und Schülerinnen und Schüler zur aktiven Gestaltung von Lernprozessen befähigt. Das Konzept ist modular aufgebaut und lässt sich flexibel in verschiedene Fächer und Jahrgangsstufen integrieren. Das L²:LernLabor stellt einen idealen Rahmen für binnendifferenziertes Lernen dar: Die Bandbreite an Methoden, digitalen Werkzeugen und kooperativen Formaten ermöglicht es, Aufgabenstellungen an unterschiedliche Leistungsniveaus, Interessen und individuelle Lernbedarfe anzupassen. Schülerinnen und Schüler können selbstständig oder im Team auf unterschiedlichen Wegen zum Ziel gelangen – von analogen Kreativmethoden bis zur komplexen Programmierlösung. Das L²:LernLabor unterstützt damit eine Kultur der Vielfalt und Teilhabe. Es versteht sich als Zukunftswerkstatt im Schulalltag – ein Ort, an dem Ideen wachsen, Technologien erprobt und Zukunftskompetenzen konkret erlernt werden können.

Zielsetzung/ Ziele

Das L²:LernLabor verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, in einer sich rasant wandelnden Welt aktiv, kreativ und kompetent zu handeln. Durch die Verbindung von analogem und digitalem Arbeiten, projektorientiertem Lernen und technologischem Experimentieren entsteht ein Lernumfeld, das individuelle Stärken fördert und Selbstwirksamkeit ermöglicht. Im Mittelpunkt stehen Zukunftskompetenzen wie Problemlösefähigkeit, kreative Gestaltung, Medienkompetenz, Teamarbeit und die Fähigkeit, sich in komplexen Zusammenhängen zu orientieren.

Ein zentrales Ziel des L²:LernLabors ist es, eine lernförderliche Differenzierung auf mehreren Ebenen zu ermöglichen: Schülerinnen und Schüler erhalten unterschiedliche Zugänge zu Inhalten, wählen passende Arbeitsformen und setzen Projekte je nach Kompetenzstand um. Dabei entsteht eine Lernumgebung, in der Vielfalt als Ressource verstanden wird.

Gleichzeitig versteht sich das Projekt als Beitrag zur nachhaltigen Schulentwicklung: Es bietet Lehrkräften praxisnahe Fortbildungen, flexible Nutzungsmöglichkeiten und eine modulare Struktur, die eine niederschwellige Integration in den Unterricht erlaubt. Ziel ist es, Lernräume und Lernformen zu schaffen, die sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Kolleginnen und Kollegen motivierend, anpassbar und entwicklungsfähig sind – und damit Schule im 21. Jahrhundert aktiv mitgestalten.

Einbettung in Schulentwicklungsprozess

Das L²:LernLabor ist integraler Bestandteil der Schulentwicklung am Hanns-Seidel-Gymnasium und fest in unserem Leitbild verankert. Es entstand aus dem Bestreben, Schule zukunftsfähig zu gestalten und Lernen stärker an den Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler auszurichten. Der Aufbau des Labors erfolgte in Abstimmung mit dem Schulentwicklungsteam. Die Einführung wurde begleitet durch interne Fortbildungen, in denen Lehrkräfte praxisnah geschult wurden, das Labor im Unterricht einzusetzen – unabhängig vom Fach oder ihrer technischen Vorerfahrung.

Das L²:LernLabor dient nicht nur als innovativer Lernort, sondern auch als Plattform für kollegialen Austausch, multiprofessionelle Zusammenarbeit und fächerübergreifende Projekte. Es eröffnet neue Impulse für individualisierte Lernsettings, projektbasiertes Arbeiten und digitale Bildung. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung differenzierter Lernprozesse: Lehrkräfte nutzen das Labor, um Lernangebote variabel zu gestalten – etwa durch differenzierte Aufgabenstellungen oder Wahlmöglichkeiten bei Materialien und Medien. So entsteht ein dynamischer Lernraum, der heterogenen Lerngruppen gerecht wird und individuelle Lernwege unterstützt. Darüber hinaus ist es anschlussfähig an bestehende Schulentwicklungsziele wie Selbstverantwortung, Partizipation und Kompetenzorientierung.

Praxistipps zur Umsetzung / Voraussetzungen

Ein erfolgreiches LernLabor erfordert keine perfekte Ausstattung von Beginn an – entscheidend sind ein klares Konzept, Offenheit für neue Lernformate und eine schrittweise Umsetzung. Der Einstieg gelingt besonders gut über modulare Strukturen: Bereits mit einem flexiblen Raum, mobilen Endgeräten und methodischer Einführung in Kreativtechniken lassen sich erste Projekte realisieren. Wichtig ist eine klare Zielsetzung: Welche Kompetenzen sollen gefördert werden? Welche Themen eignen sich für forschend-entdeckendes, praxisnahes Lernen?

Ein Projektteam aus Kolleginnen und Kollegen verschiedener Fächer erleichtert die Planung, Nutzung und Weiterentwicklung des Labors. Interne Fortbildungsformate im „Micro-Learning“-Stil (z. B. 45-Minuten-Sessions zu 3D-Druck, Design Thinking, Calliope etc.) bauen Berührungsängste ab und stärken die unterrichtliche Einbindung. Zugleich ist eine enge Verzahnung mit bestehenden Schulentwicklungsprozessen sinnvoll – z. B. in den Bereichen Medienkonzept, Differenzierung oder Berufsorientierung.

Besonders hilfreich ist es, frühzeitig Differenzierungsmöglichkeiten im Methodenkoffer des Labors mitzudenken – etwa durch niedrig- und hochschwellige Aufgabenvarianten, flexible Gruppengrößen oder den Einsatz von Hilfsmaterialien wie Tutorials oder Erklärkarten. Das L²:LernLabor kann so sowohl leistungsstarke als auch förderbedürftige Lernende gezielt unterstützen.

Wesentliche Voraussetzungen für nachhaltige Nutzung sind ein anpassungsfähiges Raumkonzept (z. B. mobile Möbel, flexible Technik), eine personelle Ansprechstruktur (Zuständige für bestimmte Bereiche) sowie die Möglichkeit zur phasenweisen Unterrichtsöffnung. Die Einbindung externer Partner (z. B. Hochschulen, Betriebe) kann zusätzliche Impulse geben. Wichtig ist zudem eine transparente Kommunikation im Kollegium, die das L²:LernLabor als Chance für alle sichtbar macht – nicht als Zusatzaufwand, sondern als Erweiterung pädagogischer Möglichkeiten.

Materialien

Informationen zur Schule

Stiftung Bildungspakt Bayern

Geschäftsstelle:
c/o Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Jungfernturmstraße 1
80333 München

Tel.: 089 2186-2091
Fax: 089 2186-2833
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